Analyse zur Bundestagswahl

19.10.2017 Erstmals seit der Konsolidierung des Parteiensystems in den 1950er-Jahren sind sieben Parteien im neuen Bundestag vertreten, darunter mit der AfD eine Partei rechts der Union. Fragmentierung und Polarisierung im Deutschen Bundestag sind stark angestiegen. Der Bundestag ist durch eine große Anzahl an Überhang- und Ausgleichsmandaten auf  709 Sitze gewachsen. Bei der Bundestagswahl standen insgesamt 4.828 Personen zur Wahl, darunter 1.400  Frauen (ca. 29 Prozent). Den höchsten Anteil an Bewerberinnen haben Grüne und Linke (Listenkandidatinnen ca. 51,5 bzw. 51 Prozent), den geringsten CSU (Direktkandidatinnen ca. 17,4 Prozent), FDP (Listenkandidatinnen ca. 22,6 Prozent) und AfD (Listenkandidatin- nen ca. 12,8 Prozent).

 

Durch den Einzug von FDP und AfD in den Deutschen Bundestag sinkt der Frauenanteil im Parlament auf knapp 31 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen gewinnen absolut fast eine halbe Million Zweitstimmen hinzu und erreichen mit 8,9 Prozent (+0,5 Prozentpunkte) ein besseres Ergebnis als prognostiziert. Sie profitieren überdurchschnittlich stark von Spätentscheider/innen. Die neue Fraktion vergrößert sich auf 67 Abgeordneten (+4 Sitze).