Kommunalfinanzen: Auf dem Weg zur „Grünen Null“

05.06.2018 Wer Haushaltspolitik macht, kennt das Problem: Während alle die "schwarze Null" im Blick haben und den Schuldenstand minimieren wollen, werden langfristige Finanzentwicklungen insbesondere unter dem Aspekt von Investitionen gerne verdrängt. Spätere Generationen haben das Nachsehen. Die Stadt Köln hat sich jetzt auf den Weg gemacht, generationengerecht zu finanzieren und so auf die "grüne Null" zu kommen.

Zusammen mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut an der Universität zu Köln (FiFo) untersuchte die Stadt Köln Möglichkeiten für generationengerechtes Haushalten in Kommunen. Die Studienergebnisse können auch für andere Städte hilfreich sein, die sich generationengerecht aufstellen und eine zukunftsgerichtete kommunale Infrastruktur planen. Die Stadt Köln und die Kölner Stadtwerke hatten die Studie in Auftrag gegeben.

Allein für sechs ausgewählte Bereiche der Daseinsvorsorge – darunter Mobilität, Wohnen und Bildung – werden in Köln investive Bedarfe von rund 16 Milliarden Euro bis 2040 geschätzt. Diese Zahlen werden nun erstmals mit Blick auf den "Konzern Stadt" methodisch modellbasiert und für eine künftige Fortschreibung konzipiert errechnet. Die Anstrengungen, die für die Infrastrukturen unternommen werden müssen, treffen in der Stadt Köln auf knappe Finanzen. Denn im sogenannten „Tragfähigkeitskonzept“ wurden den Investitionskosten die Finanzentwicklung der nächsten Jahre gegenübergestellt. Heraus kam z. B. für 2017 eine Lücke von fast einer halbe Milliarde Euro. Mit Hilfe dieser Berechnungen kann die Stadt Köln nun strategisch Investitionen und Finanzierungsmöglichkeiten für Jahrzehnte vorausberechnen.

„Gefragt sind nachhaltige Lösungs- und Gestaltungsansätze und eine Kultur der Ressourcenschonung in Denken und Handeln. Eine Stadtstrategie für Köln ist in Arbeit. Unsere Modelle können aus der finanziellen Perspektive dabei unterstützen“, sagte dazu Stadtkämmerin Gabriele C. Klug (GRÜNE).

Die Studie „Leistungsfähige Infrastruktur generationengerecht finanziert – am Beispiel der Stadt Köln“ erscheint in einer Print-Fassung in der Reihe „Difu-Impulse“. Sie kostet 23 Euro und kann per E-Mail oder online bestellt werden: www.difu.de/publikationen/reihen

Pressemeldung der Stadt Köln zur Studie:
http://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/konzern-stadt-koeln-auf-dem-weg-zu-generationengerechten-finanzen

Foto: Ruth Rudolph / pixelio.de