Lieferverkehr in der Stadt: Die letzte Meile nachhaltig gestalten

02.05.2018 Nicht nur Amazon und Co. sorgen dafür, dass es immer mehr Lieferungen mit motorisierten Fahrzeugen in unseren Innenstädten gibt. In der Stadt werden mittlerweile täglich durchschnittlich 0,1 Lieferungen pro Bewohnerin und Bewohner beauftragt. Das macht bei einer größeren Stadt von 200.000 Einwohnern ganze 20.000 Lieferungen pro Tag! Dabei können alternative Lösungen wie Cargobikes die sogenannte letzte Meile weit umweltfreundlicher gestalten, als es momentan der Fall ist. Insbesondere der stark gestiegene Lieferverkehr belastet Innenstädte und Wohnquartiere erheblich. Warenlieferungen sowie Dienstleistungs- und Geschäftsfahrten machen mittlerweile rund ein Drittel des städtischen Verkehrs aus. Aktuelle Trends der Arbeitsteilung, des Online-Handels und Kundenansprüche wie schnelle Lieferzeiten oder kleinere Zeitfenster führen zu kleineren Sendungsgrößen sowie Sendungs- und Fahrtenzuwachs. Meist wird in den Spitzenzeiten in die Quartiere ausgeliefert. Dazu kommen andere Fahrten im Wirtschaftsverkehr wie Müllentsorgung, Straßenreinigung, Speditionslieferungen, Pflegedienste, Handwerkerfahrten usw. So entsteht besonders morgens viel Wirtschaftsverkehr, was in engbebauten Quartieren mit einer hohen Dichte an Lieferzielen, bei viel privatem Personen- und öffentlichen Verkehr, zu erheblichen Belastungen der meist engen Straßen führt. Die Reduktion dieses Verkehrs bzw. die Auslieferung mit anderen Verkehrsmitteln sind wichtige Lösungswege. Die Publikation „Lieferkonzepte in Quartieren – die letzte Meile nachhaltig gestalten“ des Deutschen Instituts für Urbanistik zeigt u. a. Lösungen mit Lastenrädern, Cargo Cruisern und Mikro-Hubs auf. Denn die Reduktion umweltbelastender Fahrzeugwege ist geboten und kann mit der Auslieferung über andere Verkehrsmittel – insbesondere Lastenrädern –stadtverträglich gestaltet werden. Diverse Studien bestätigen, dass in Innenstädten ein großer Teil der Sendungen mit alternativen Lieferkonzepten zugestellt werden könnte. Der Difu-Band stellt den Status quo im städtischen Lieferverkehr dar, beschreibt Potenziale des nichtmotorisierten Lieferverkehrs und stellt ausgewählte Praxisbeispiele insbesondere für die Nutzung von Cargobikes auf der letzten Meile vor.

Hier kann die Publikation bestellt werden: https://difu.de/node/11852

Foto: Ehaka/Pixabay.com, CC BY-SA 4.0