#Metoo – ein Thema für kommunale Kulturpolitik?

04.07.2018 Monatelang hat #Metoo seit den ersten schweren Vorwürfen gegenüber Harvey Weinstein die Medien beherrscht. Geführt hat dies auch zur Offenlegung skandalöser Begebenheiten u. a. beim WDR. Und nun? Weiter wie bisher? Sicher nicht. Auch der Kulturausschuss des Deutschen Städtetages hat sich mit dem Thema und seinen Auswirkungen beschäftigt. Die Gesellschaft ist sensibilisiert, und als Träger von Theatern, Orchestern und Museen sind auch Kommunen in der Pflicht, für die Aufdeckung und Bekämpfung eventueller Fälle von sexuellem Missbrauch oder Nötigung in ihren Einrichtungen zu sorgen. So werden die für Kultur zuständigen Beigeordneten sich mit den Auswirkungen der Debatte auf die Kultur und die möglichen Konsequenzen für die Kulturverwaltungen beschäftigen.

Der Kulturausschuss des Deutschen Städtetages nahm die Debatten insbesondere zum deutschen Kulturbetrieb zum Anlass, über strukturelle Gegebenheiten am Theater oder Film-Set ebenso wie über den vermeintlichen Geniekult als Ursache, zumindest als begünstigender Umstand für Missbrauch, zu diskutieren. Ziel ist, strukturelle Veränderungen anzustoßen, um Machtgefälle aufzulösen, die sexuellen und/oder psychischen Missbrauch begünstigen.

Dr. Christiane Zangs, Beigeordnete für Schule, Bildung und Kultur der Stadt Neuss, hat in einem Nachbericht für den Deutschen Städtetag vier Maßnahmen ausgeführt, die als Instrumente für die Bekämpfung von Übergriffen besonders geeignet erscheinen (hier verkürzt widergegeben):

  • Bekämpfung der Unterrepräsentanz von Frauen in Machtpositionen
  • Bekämpfung ungleicher Bezahlung von Frauen und Männern
  • Stärkere Sichtbarmachung von Frauen in Kultureinrichtungen, auch mit gendersensiblen Straßenbenennungen
  • Gendergerechtigkeit als positives Kriterium bei der Vergabe von Fördermitteln

Der vollständige Artikel ist hier abrufbar (Seite 10):
http://www.staedtetag.de/imperia/md/content/dst/veroeffentlichungen/dst_aktuell/2018/staedtetag_aktuell_5_2018.pdf

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