WDR-Umfrage: Wie alt und männlich ist Kommunalpolitik?

01.10.2018 Was in Studien bereits nachgewiesen ist, hat nun auch der WDR in einer breit angelegten Umfrage genau unter die Lupe genommen: Die Überalterung der städtischen Parlamente, die Unterrepräsentation von Frauen. Der Westdeutsche Rundfunk befragte darüber hinaus junge Menschen in der Kommunalpolitik über ihre Beweggründe für das ehrenamtliche Engagement. Bei den letzten Kommunalwahlen in NRW wurden nach Angaben des WDR 14.954 Mandate vergeben. Dazu gewählt wurden die Oberbürgermeister*innen und Bürgermeister*innen, die ebenfalls über ein Stimmrecht im Rat verfügen. Ziel der Recherche der WDR Lokalzeit war es, Alter und Geschlecht der Kommunalpolitiker*innen in NRW zu ermitteln.

Ein wesentliches Ergebnis der Umfrage: Männer zwischen 56 und 70 Jahren dominieren die Stadt- und Gemeinderäte. Unter-40-jährige sind unterrepräsentiert. Auch Frauen sind mit einem Anteil zwischen 15 bis 35 Prozent deutlich zu wenig vertreten.

Bedeutet dies, dass nur ältere Männer die Entscheidungen in den Kommunalräten treffen? Immerhin sind elf Prozent der Mandatsträger*innen in Stadt- und Gemeinderäten 40 Jahre oder jünger. Sie haben sich in der „Rush Hour“ des Lebens bewusst für ein Engagement in der Kommunalpolitik entschieden. Wo bringen sie sich besonders ein?  Die WDR Lokalzeit fragte hierzu bei rund 1.430 jungen Politiker*innen nach und erhielt fast 700 Antworten.

Danach waren die meisten jungen Ehrenamtler*innen vor ihrem Einsatz in der Kommunalpolitik bereits politisch aktiv. Die Motivation, in ein Stadtparlament zu wechseln, lag bei den meisten in dem Willen, etwas für ihre Stadt bewegen. Zu den bevorzugten Themengebieten junger Kommunalpolitiker*innen gehört Digitalisierung ebenso wie Zukunftsthemen wie Bildung und Klimaschutz.

Hier geht es zur WDR-Umfrage unter jungen Kommunalpolitiker*innen: https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/kommunalparlamente/lokal-politisch-jung-umfrage-100.htm

Foto: pixabay.com/terimakasih0