Analyse des RVR: Für bessere Mobilität im Ruhrgebiet

18.12.2018 Paris, Brüssel oder Barcelona? Von Essen aus ein Klacks. Dinslaken-Lohberg im Kreis Wesel? Vergiss es! Die Metropole Ruhr verfügt zwar über umsteigefreie Luft- und Schienenverbindungen zu nationalen und internationalen Städten und Regionen. Doch durch das Ruhrgebiet geht es nicht, ohne mehrfach Verkehrsmittel zu wechseln oder große Umwege in Kauf zu nehmen. Die Gründe für die kommunalen und regionalen Mobilitätsdefizite im Ruhrgebiet zeigt die Stärken- und Schwächenanalyse des Regionalverbands Ruhr (RVR). Auf der Faktenbasis der Analyse wird im RVR nun ein Regionales Mobilitätsentwicklungskonzept für das Ruhrgebiet erarbeitet. Mit zukunftsfähigen Handlungsansätzen und konkreten Pilotprojekten soll die Verkehrsstruktur verbessert werden.

Das Konzept erstellt ein Gutachterkonsortium aus Deutschland und den Niederlanden. Denn laut RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel braucht die Metropole Ruhr ein leistungsfähiges Verkehrssystem für mehr Mobilität und gleichzeitig weniger Umweltbelastung. Der RVR sieht Fahrverbote auf zentralen Verkehrsadern jedoch nicht als das geeignete Mittel für mehr Umweltfreundlichkeit an.

Die mobile Idealvorstellung: Menschen im Ruhrgebiet sollen ohne hohe Reisezeiten zur Arbeit, Schule oder Universität kommen. Kilometerlange Staus oder überfüllte Züge werden durch Ausbau und bessere Verknüpfung sämtlicher Verkehrsträger verringert bzw. vermieden. Das stärkt aus Sicht des Verbandes auch unmittelbar den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet.

Während die Region in nationale und internationale Verkehrsnetze gut eingebunden ist, stehen guten fahrplanmäßigen Angeboten bei West-Ost-Verbindungen im Kern der Metropole durch das RE/RB/S-Bahn-System deutlich schlechtere Nord-Süd-Verbindungen, fehlende Anbindungen im Schienen-Personen-Nahverkehr oder große Entfernungen zu Haltepunkten gegenüber. Gerade in weniger dicht besiedelten Städten lassen sich wichtige Einrichtungen wie Universitäten, Schulen oder Krankenhäuser schlechter mit dem Öffentlichen Nahverkehr und mit dem Rad kaum erreichen.

Die Analyse macht deutlich, dass die Verknüpfung der Verkehrsmittel untereinander verbessert werden muss. 58 Prozent aller Wege werden im Ruhrgebiet mit dem PKW zurückgelegt. Der Öffentliche Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen hat einen Anteil von 10 Prozent, das Fahrrad 9 Prozent und zu Fuß 23 Prozent am Verkehrsaufkommen.

Die ausführliche Presseinformation des RVR sowie die Studie zum Download findet sich hier: www.presse.rvr.ruhr.

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