Bundestagswahl: GRÜNE holen erstmals vier Direktmandate in NRW

27.09.2021 Gut 1,5 Millionen von knapp 10 Millionen Wähler*innen in NRW machten ihr Kreuz zur Bundestagswahl bei den GRÜNEN. Mit 16,1 Prozent der Zweitstimmen verdoppelten sie damit ihr Wahlergebnis von 2017.
Deutliche Veränderungen ergaben sich aber auch bei den Direktmandaten: Von den bundesweit 299 Wahlkreisen errangen die Grünen in der Vergangenheit einen Wahlkreis in Berlin. Christian Ströbele holte verläßlich 20 Jahre das Direktmandat In Kreuzberg/Friedrichshain. Bei der aktuellen Wahl hat sich das Verhältnis deutlich verändert. 16 Mandate wurden bundesweit direkt in Großstädten erzielt. Allein in Nordrhein-Westfalen holten die GRÜNEN in vier Großstädten direkt ein Mandat.
In Münster setzte sich Maria Klein-Schmeink mit 32,34 Prozent deutlich gegen Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und den Landtagsabgeordneten Stefan Nacke (CDU) durch. Vor vier Jahren hatte die CDU mit 37,2 Prozent der Stimmen das

Direktmandat in Münster geholt.
Der ehemailige grüne Landesvorsitzende Sven Lehmann holte im Wahlkreis Köln II mit deutlichem Vorsprung ein Direktmandat. 34,6 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben ihm ihre Erststimme. In den vergangenen Jahren konnte die CDU den Wahlkreis im Kölner Süden für sich gewinnen. Die CDU-Kandidatin kam bei der Wahl auf nur 25,0 Prozent der Stimmen.
In Aachen holte der Dürener Grünen-Politiker Oliver Krischer mit 30,1 Prozent der Erststimmen das Direktmandat im Heimatwahlkreis von Armin Laschet.  Laschet selbst war nicht für ein Direktmandat angetreten.
Knappe 216 Stimmen Vorsprung haben Katrin Uhlig gereicht, um das Direktmandat in Bonn zu gewinnen. Uhlig lag mit 25,2 Prozent hauchdünn vor SPD-Kandidatin Jessica Rosenthal, die auf 25,1 Prozent der Erststimmen kam.
Neben den vier Direktmandaten in NRW, wurden weitere vier Direktmandate in BaWü in den Städten Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart und Freiburg errungen. Erfolge auch in den Stadtstaaten: In Berlin sind es drei Direktmandate und in Hamburg weitere zwei. Hinzu kommen im Norden Flensburg und im Süden München, sowie in Hessen ein Mandat in Frankfurt am Main.

Bei dem Zweitstimmenergebnis der GRÜNEN liegen die Stadtstaaten Hamburg (24,9%), Berlin (22,4%), und Bremen (20,8%) vor Schleswig Holstein (18,3%) und den Flächenländern Baden-Württemberg (17,2%), Nordrhein-Westfalen (16,1%), Niedersachsen (16,1%), Hessen (15,8%) und Rheinland-Pfalz (12,6%). Schlusslichter bilden Brandenburg (9%), Sachsen (8,6%), Mecklenburg-Vorpommern (7,8%), Thüringen (6,6%) und Sachsen-Anhalt (6,5%).
Leider lag die bundesweit niedrigste Wahlbeteiligung mit 63,3 Prozent im Wahlkreis Duisburg II in NRW.


Liste der 118 grünen Bundestagsabgeordneten der 20. Wahlperiode

Wahlanalyse Heinrich Böll Stiftung Berlin