Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) und vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. veröffentlichen "Roadmap Bodenpolitik".

18.10.2017 Die darin enthaltenen neun Kernforderungen für einen nachhaltigen und sozial verantwortungsvollen Umgang mit dem knappen Gut Boden wurden unter Einbindung eines Expertenkreises erarbeitet. Boden ist in Deutschland mittlerweile ein knappes Gut – vor allem in wachsenden Stadtregionen. Für internationale Finanzinvestoren ist er zur lukrativen und sicheren Anlage geworden. Auch deshalb sind Immobilienpreise und Mieten in den letzten Jahren stark gestiegen. Bürger mit geringen und mittleren Einkommen haben in wachsenden Städten zunehmend Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Vor diesem Hintergrund erarbeitete der Expertenkreis "Zukunftsfragen der Bodenpolitik" eine bodenpolitische Agenda für die Jahre 2020 – 2030. Sie zeigt, warum Deutschland dringend eine sozial gerechtere Stadtentwicklungs- und Bodenpolitik braucht – auch im Sinne von Klimaanpassung und Klimaschutz.

In der "Roadmap Bodenpolitik" werden neun Kernforderungen gestellt, die aus Sicht der Experten dringend aufzugreifen sind, um einen nachhaltigen und sozial verantwortungsvollen Umgang mit dem knappen Gut Boden zu sichern.

Stichworte dafür sind: Ein Verantwortlicher Umgang mit öffentlichem Boden, d.h. eine Gemeinwohlorientierte Vergabe von Grundstücken der öffentlichen Hand und die konsequente Abkehr vom Höchstgebotsverfahren auf allen staatlichen Ebenen hin zu einer konzeptorientierten Ausschreibung. Der Einrichtung von Boden- und Infrastruktur bzw. Liegenschaftsfonds für eine gezielte Bodenbevorratung und dem kommunalen Zwischenerwerb  ist Vorrang vor städtebaulichen Verträgen einzuräumen. Ergänzend sind die bauplanungsrechtlichen Festsetzungsmöglichkeiten in einfachen Bebauungsplänen so zu erweitern, dass in definierten Bereichen für neue Bauvorhaben ein Beitrag zum Gemeinwohl als Genehmigungsvoraussetzung ermöglicht wird.