Kosten und Wirkungen wohnungspolitischer Instrumente

13.04.2018 Das Wohnen in deutschen Groß- und Universitätsstädten wird weiterhin teurer. Sowohl bei Erstvermietungen von Neubauten als auch bei Erst- und Wiedervermietungen insgesamt sind im ersten Halbjahr 2017 die Angebotsmieten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 teils deutlich gestiegen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zu Kosten und Wirkungen wohnungspolitischer Instrumente bezüglich bezahlbarem Wohnraum hervor. Demnach liegt München bei der Erstvermietung im Neubau mit im Schnitt 18,13 Euro pro Quadratmeter (+5,6 Prozent) deutlich an der Spitze im bundesweiten Vergleich. Erheblich zugenommen haben die Angebotsmieten bei Erstvermietung im Neubau in NRW im Vergleichszeitraum laut Antwort auch in Münster (11,90 Euro/m², +11,2 Prozent) und Wiesbaden (13,11 Euro/m², +9,4 Prozent). Aber auch Köln (12,99 Euro/m², +5,0 Prozent), , Dortmund (10,14 Euro/m², +6,2 Prozent). Düsseldorf weist einen moderaten Anstieg von 1% bei einem hohen Mietniveau von 12,62 Euro/m² auf.

Die Mieten steigen seit Jahren in den deutschen Metropolregionen und Universitätsstädten. Mittlerweise haben viele Haushalte und Familien Schwierigkeiten, sich dort mit angemessenem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen, darunter sind Alleinerziehende, Bezieher des Mindestlohns, Rentnerinnen und Flüchtlinge, Arbeitslose und zunehmend auch Durchschnittsverdiener. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt in Städten und Regionen mit wachsender Bevölkerung, in über 300 Städten und Gemeinden wurde Wohnraummangel amtlich festgestellt. Die Mietbelastung in Deutschland ist auch im internationalen Vergleich sehr hoch. 5,6 Millionen Mieter geben mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen aus. Die mittlere Mietbelastung von armutsgefährdeten Haushalten im Jahr 2015 beträgt 47 Prozent im Vergleich zu 29 Prozent in der Gesamtbevölkerung.
Im frei finanzierten Wohnungsbau haben Normal- und Geringverdiener daher oft das Nachsehen. Die Anfrage gibt einen tiefen Einblick in den Stand der aktuelle Wohnungspolitik.

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