Niedersachsen: Rot-grüne Regierungsbildung wahrscheinlich

12.10.2022 Bei der Landtagswahl in Niedersachsen konnte sich die SPD klar (trotz der Stimmverluste von 3,5 Prozentpunkten) durchsetzen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kam dabei der Amtsbonus zugute, während die CDU ihre Wahlziele mit 28,1 Prozent und einem Minus von 5,5 Prozentpunkten klar verfehlt haben. Damit ist auch die bisherige rot-schwarze Koalition abgewählt.

Die Grünen konnten ihr bestes Ergebnis erzielen, welches sie bislang bei einer Landtagswahl in Niedersachsen erreicht haben. Mit 14,5 Prozent verbesserten sie sich damit um 5,8 Prozentpunkte. Damit konnten sie als einzige Partei zulegen, die in Berlin in der Ampel mitregiert. E rot-grüne Regierungsbildung gilt als wahrscheinlich. Die AfD  profitiert unterdessen von den Ängsten und der Unzufriedenheit mit der Politik auf Bundesebene und konnte einen Zuwachs von 4,7 Prozentpunkten für sich verbuchen. Sowohl die FDP als auch die LINKE verpassten den Einzug in den Landtag und scheiterten an der 5%-Hürde.


Zur Wahl waren knapp 6,1 Millionen Menschen aus Niedersachsen aufgerufen. In 87 Wahlkreisen und damit in 941 Gemeinden traten insgesamt 756 Bewerber*innen an. Die grünen konnten dabei drei Direktmandate direkt gewinnen. In den Wahlkreisen Göttingen-Stadt, Hannover-Mitte und Lüneburg konnten sie stärkste Kraft bei den Erststimmen werden. Auffällig war dabei, dass die Grünen in Lüneburg (Wahlkreis 49) zwar bei den Erststimmen die Wähler*innen überzeugen konnten, die Zweitstimmen jedoch mit 30,5 Prozent von der SPD geholt wurden. Dieses Kopf an Kopf Rennen spiegelt in etwa das Ergebnis der Kommunalwahlen 2021 in Niedersachsen wider. So konnte im Landkreis Lüneburg die SPD stärkste Kraft werden, während in der Hansestadt Lüneburg die Grünen die Wahl für sich entscheiden konnten. Beide Kommen sind Teil des Landtagswahlkreis Lüneburg und könnten die Diskrepanz zwischen Erst- und Zweitstimmen erklären.

Noch mehr Informationen zu den Landtagswahlen sowie eine Kurzanalyse gibt es hier.

Bild: Mika Baumeister/Unsplash