Rezension: Slow Food Genussführer

04.10.2018 Die vierte Ausgabe des Slow Food Genussführers ist jetzt 752 Seiten dick. 548 Lokale werden besprochen, darunter 150 neu aufgenommene Adressen. Erstmals erscheint der Gastroguide im Vierfarbdruck. Nicht die Sternelokale und die teure Spitzengastronomie stehen im Fokus, sondern einfachere Gasthäuser und Restaurants – vom gemütlichen Dorfwirtshaus bis zum kleinen Fischlokal, von der Weinstube nebenan bis zum Ausflugslokal mit schöner Aussicht. Gemeinsam ist allen 548 vorgestellten Lokalen die Verankerung in der Region. Denn dort wachsen die Zutaten. So transportiert auch die neue Ausgabe wieder ein Stück kulinarische Heimatkunde. Mit besten Produkten aus der Umgebung lässt sich allerdings mehr auf den Teller zaubern als Schnitzel und Schweinsbraten. Da darf es auch mal ein Sashimi von der Schwarzwaldforelle sein.  Dazu gehört auch, dass Ausflüge in die internationale Küche das regionale Angebot durchaus bereichern können.

Zum eisernen Slow Food-Prinzip »gut, sauber, fair« zählt weiterhin der Verzicht auf Geschmacksverstärker und Convenience. Wenn die Küche dann noch bei gutem Geschmack saisonal und frisch ist, wenn Nachhaltigkeit mehr ist als ein Lippenbekenntnis, wenn die Preise vernünftig sind, das Ambiente und der Service einladend, dann sind die Kriterien von Slow Food erfüllt.

Slow Food Genussführer 2019/20
Slow Food Deutschland e.V. (Hrsg.)
oekom verlag, 752 Seiten,
28.00 EUR, ISBN 978-3-96238-057-1,

auch als E-Book erhältlich.