Aktuelles

Mikroplastik: Wie umweltschädlich sind Kunstrasen wirklich?

22.10.2019 Kunstrasen auf kommunalen Sportplätzen standen in den letzten Jahren im Ruf, vergleichsweise umweltschonend zu sein. Sie wurden als nachhaltige Alternative zu natürlichem Rasen verkauft, der durch Wässern, Düngen, Mähen und das Vernichten von Unkraut oft wertvolle Ressourcen verbraucht, Schadstoffe in die Luft bläst und vermutlich auf Kosten der Biodiversität geht. Eine Studie aus dem Jahr 2018 stellt diese vermeintliche Umweltfreundlichkeit in Frage.
Jürgen Bertling und seine Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen suchten 2018 in einer Studie nach Quellen für winzige Kunststoffteilchen. Die in der Öffentlichkeit häufig als Hauptverdächtige genannten Mikroplastikfasern, die beim Waschen von Textilien abgerieben werden, landeten hier nur auf Platz 10. Auf Platz 5 tauchten in der Rangliste hingegen Mikroplastikteilchen aus dem Kunstrasen von Sportplätzen auf.

Klimafolgen: Arbeitshilfe für Starkregenrisiko

08.10.2019 Spätestens seit Fridays for Future ist der Klimawandel in aller Munde. Denn wir stecken schon mittendrin. In Zukunft ist infolge der Klimaerwärmung auch mit einer Zunahme von extremen Niederschlagsereignissen zu rechnen. Was kann auf kommunaler Ebene getan werden, um Schäden durch Starkregen zu vermeiden oder sie zumindest zu minimieren? Das Umweltministerium NRW hat eine Arbeitshilfe für das Management des Starkregenrisikos herausgegeben. Diese Arbeitshilfe ist gedacht als praxisorientierte Hilfestellung für kommunale Fachplaner*innen und Entscheidungsträger*innen in Nordrhein-Westfalen. Geliefert werden Hintergrundinformationen und Hilfestellungen für mögliche Vorgehensweisen nicht nur für Verantwortliche in Behörden. Die Arbeitshilfe kann auch über politische Gremien Verwaltungen als Handlungshinweis empfohlen werden, denn mit ihrer Hilfe kann Starkregenrisiko bewertet und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Allgemeinbildende Schulen öffnen sich weiter für Inklusion

25.09.2019 Eine erfreuliche Nachricht: Die Inklusionsquote an allgemeinbildenden Schulen in NRW ist weiter gestiegen. Im Schuljahr 2018/19 wurden 43,1 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet - eine Steigerung um 0,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Landesamt IT.NRW kürzlich mitgeteilt hat. Vor fünf Jahren lag die Quote noch bei knapp 30 Prozent.
Insgesamt benötigten im auslaufenden Schuljahr rund 132 000 Schüler*innen sonderpädagogische Förderung, ein Plus von drei Prozent. Rund 57 000 dieser Kinder besuchten Regelschulen (plus 5,2 Prozent) und 75 000 Förderschulen.

Kommunale Schulden weisen hohe regionale Unterschiede auf

17.09.2019 Zu den kommunalen Altschulden hat die amtierende Landesregierung trotz alamierender Zahlen kein Konzept. Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände in Nordrhein-Westfalen betragen Ende 2017 81,5 Milliarden Euro. Bezogen auf die Bevölkerung des Landes ergibt sich daraus eine Verschuldung von 4 555 Euro pro Einwohner. Mehr als die Hälfte der Schulden (57,3 Prozent) entfielen auf die kreisfreien Städte. Mülheim an der Ruhr, die Stadt im Revier, in der sich einst an der Friedrichstraße Unternehmer und Banker niederließen, hatte mit 11 320 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung der kreisfreien Städte NRWs; gefolgt von Oberhausen (9 871 Euro) und Hagen (8 429 Euro) auf den Plätzen zwei und drei. Wer unter den ersten fünf Gelsenkirchen erwartet hätte, weit gefehlt. Da liegt selbst Köln noch vor. Die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung wiesen die Landeshauptstadt Düsseldorf (2 894 Euro), die ehemalige Steinkohlestadt Bottrop (3 185 Euro) und die Eisenbahnerstadt Hamm (3 402 Euro) auf. Unter Einbeziehung der Schulden der kreisangehörigen Städte, Gemeinden und Kreisverwaltungen, ergibt sich für den Kreis Recklinghausen (5 092 Euro) die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller NRW-Kreise.<--break->Der Kreis Unna (4 524 Euro) und der Ennepe-Ruhr-Kreis (4 515 Euro) belegten unter den Landkreisen die Plätze zwei und drei. In den Kreisen Olpe (1 004 Euro), Gütersloh (1 140 Euro) und Coesfeld (1 282 Euro) war die Verschuldung pro Kopf am geringsten. <--break->Der Hauptteil der Schulden entfiel mit 59,7 Prozent auf die Kernhaushalte. Bereits jeder dritte geschuldete Euro (34,1 Prozent) betraf allerdings sonstige Unternehmungen (z. B. Ver- und Entsorgungsunternehmen, Verkehrsunternehmen).<--break->

Der Alt-Right-Komplex – Über Rechtspopulismus im Netz

09.09.2019 Der Alt-Right-Komplex so heißt eine Ausstellung im Dortmunder U - Zentrum für Kunst und Kreativität über Rechtspopulismus im Netz. Alt-Right (kurz für alternative Rechte) ist ein politisches Schlagwort zur Bezeichnung von Ideologien am äußersten Rand der politischen Rechten vor allem in den USA. Alt-Right ist als Sammelbegriff für verschiedene Ideologien zu verstehen. Im Zentrum steht die rassistisch und anti-semitisch begründete Annahme, dass die „Identität der weißen Bevölkerung" von der multikulturellen Einwanderungsgesellschaft der USA sowie einer „politischen Korrektheit" und Gesetzen zur Förderung der sozialen Gerechtigkeit bedroht sei und gegen diese verteidigt werden müsse. Anhänger der Alt-Right werden oft auch als „White Supremacists", Rechtsextremisten und Neonazis bezeichnet. Große mediale Aufmerksamkeit erfuhr der Begriff während der Präsidentschaftswahl in den USA 2016.
Dabei zeichnet der Alt-Right-Komplex die Entwicklung von einer (Sub-)Kultur der Transgression in Online-Foren wie 4chan bis hin zu Plattformen wie z.B. Breitbart News nach. Die Künstler*-innen beschäftigen sich mit Memes (z.B. Pepe der Frosch, dem wohl bekanntesten Symbol der Trump-Anhänger*innen), mit Figuren wie z.B. Steve Bannon, mit Flaggen-Verehrung, der Prepper-Szene, White Supremacists und Dark Enlightenment. Die Ausstellung wird von einem kritischen, mehr als 30 Einträge umfassenden Glossar begleitet, das die wichtigsten Begriffe kurz erklärt. Die von Inke Arns (HMKV) kuratierte internationale Gruppenausstellung präsentiert zwölf Projekte von 16 Künstler*innen aus zwölf Ländern: aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden, Österreich, Polen, Ungarn, Schweiz, Serbien und der Slowakei. In dieser Ausstellung sind unterschiedlichste künstlerische Medien zu sehen: Comics, Wandbilder, Videos, (Video-) Installationen, Poster zum Mitnehmen, Spielanleitungen, Netzkunst, Künstlerbücher, ein spekulatives Museum und eine Flaggenmaschine.

Dachbegrünung als Beitrag zum Klimaschutz

29.08.2019 Eine Dachbegrünung bringt eine Reihe ökologischer Verbesserungen mit sich. Staub und Luftschadstoffe werden von den Pflanzen auf dem Dach herausgefiltert. Das Substrat speichert Regenwasser und entlastet die Kanalisation gerade bei Starkregenereignissen. Im Winter sorgt die Dachbegrünung aufgrund der isolierenden Wirkung Heizenergie zu sparen. Im Sommer hält sie die Räume darunter kühler. Der Pflanzenteppich auf dem Dach bietet Lebensraum für Insekten oder bodenbrütende Vögel. Alles Gründe um unter klimatischen Gesichtspunkten für mehr grüne Dächer zu werben. Klimaunterstützende Maßnahmen zur Verringerung von innerstädtischer Erwärmung, aber auch Präventionsschutz bei Starkregen, sind durch Dachbegrünungen erreichbar.

Mit Stellplatzsatzung Anreize für nachhaltige Mobilität setzen

21.08.2019 Im Zuge der neuen Landesbauordnung NRW haben Städte und Gemeinden die Möglichkeit, eigene kommunale Stellplatzsatzungen aufzustellen. Damit kann zum Beispiel die Schaffung von Stellplätzen für Fahrräder und E-Autos forciert werden.
Ihren historischen Ursprung haben Stellplatzsatzungen in der Reichsgaragenordnung von 1939. In einer Zeit stark ansteigender privater Motorisierung lag ihr das Motiv zugrunde, den Kraftfahrzeugverkehr zu fördern: Die vorhandenen öffentlichen Verkehrsflächen sollten für den fließenden Verkehr freigehalten werden. Dazu wurde es als erforderlich angesehen, ausreichende Flächen für den ruhenden Verkehr im privaten Raum vorzuhalten – die Stellplatzbaupflicht war geboren. Mit zunehendem Verkehr folgte die Einsicht, dass vorgehaltene Parkplätze den Kfz-Verkehr auch ermöglichen bzw. forcieren.
Mit dem Ziel, den Radverkehr zu fördern, wird seit den 1990er Jahren zunehmend auch die Vorhaltung von Fahrradabstellanlagen geregelt. Heute bieten Stellplatzsatzungen ein komplexes und vielfältiges Instrumentarium, um die traditionelle Gefahrenabwehr mit den Anforderungen zeitgemäßer Stadt- und Verkehrsplanung zu verknüpfen.

Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD

15.08.2019 Die gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagierte Amadeu Antonio Stiftung hat eine Broschüre mit Handlungsempfehlungen im Umgang mit dem parlamentarischen Arm der radikalen Rechten, der AFD, herausgegeben.  Im 70. Jahr des Bestehens wird das Grundgesetz wie wohl noch nie von innen angegriffen. Bei den Angriffen geht es nicht nur um einzelne Artikel des Grundgesetzes, sondern um die zentralen Prinzipien unserer Verfassung, wie Menschenwürde, Gleichstellung, Presse- und Religionsfreiheit.
Mit der Handreichung sollen Informationen und Handlungsempfehlungen für die Auseinandersetzung mit der radikalen Rechten an die Hand gegeben werden. Denn es geht nicht nur um einen Meinungsstreit, sondern um die Verteidigung der offenen Gesellschaft und des demokratischen Miteinanders. So soll z.B. in den sozialen Medien sich überall dort  eingemischt werden, wo AfD-Bilder oder -Argumente in der eigenen Timeline oder in der Kommentarspalte einer anderen Facebook-Seite geteilt werden. Für wenig sinnvoll wird dagegen das Besuchen von AfD-Profilen erachtet. Ebenso das Framing und die Reproduktion von Inhalten der Partei, Dies erhöht die Reichweite der Beiträge.

Klimanotstand: Deutscher Städtetag unterstützt Klimaschutzbewegungen

06.08.2019 Die Bewegung zum Klimanotstand schlägt Wellen: In ihren Sitzungen vor der Sommerpause haben sich der Umweltausschuss und die Fachkommission Umwelt des Deutschen Städtetages mit dem Thema beschäftigt. Der Deutsche Städtetag will den von der Bewegung ausgehenden Impuls nutzen, um den Klimaschutz noch stärker als Priorität und zentrale Querschnittsaufgabe der Städte und aller kommunalen Dienststellen zu verankern.

Ausdrücklich begrüßen die deutschen Städte die Schüler*innenbewegung „Fridays for Future“ als Initiative, die den kommunalen Klimaschutz und das private Engagement für mehr Klimaschutz stärkt. Darüber hinaus sollen die Städte gemeinsam mit den Vertreter*innen der Schülerbewegung örtliche Projekte im Klimaschutz identifizieren und umsetzen. Damit wird die städtische Klimapolitik unterstützt und weiterentwickelt.
Der Deutsche Städtetag befürwortet zudem, dass die Auswirkungen städtischer Beschlüsse auf den Klimaschutz zukünftig beachtet werden. Es sollen entsprechende Instrumente entwickelt werden. Somit greift der Kommunalverband eine der zentralen Forderungen der #Klimanotstand-Bewegung auf, weist jedoch darauf hin, dass die Umsetzung dieser Instrumente möglichst wenig zusätzlichen Aufwand verursachen soll.

OB-Barometer: Wohnraummangel, Mobilität und Digitalisierung sind Trend-Themen

23.07.2019 Geht es nach der aktuellen Difu-Städteumfrage, so steht die Schaffung bezahlbaren Wohnraums derzeit ganz oben auf der Agenda der deutschen Städte. Auf Platz 2 und 3 finden sich mit deutlichem Abstand die Themen Mobilität und Digitalisierung bei den derzeit wichtigsten Aufgaben. Das in der Vorgängerbefragung noch auf Platz 1 gelistete Thema Integration belegt aktuell Platz 6.
„Ein Existenzbedürfnis wie Wohnen sollte nicht Spitzenreiter unter den drängendsten Herausforderungen deutscher Städte sein. Die Städte benötigen dringend Unterstützung durch die Länder und den Bund, die für Mietrecht, Wohngeld und sozialen Wohnungsbau zuständig sind. Dass der Markt es nicht allein richtet, dürfte inzwischen allen klar sein.“, so Difu-Institutsleiter Prof. Dr. Carsten Kühl zu den Ergebnissen des OB-Barometer 2019. Entscheidend für die Zukunft sei die kommunale Bodenpolitik. Das Difu habe bereits 2017 in einer Studie deutlich gemacht, dass der Boden der Schlüssel für eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung sei.

Plastikatlas - Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff

Eine Welt ohne Plastik? Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Plastikprodukte erleichtern vieles, doch sie gefährden auch unsere Gesundheit und überhäufen unseren Planeten mit Müll. Der Plastikatlas bietet Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff und zeigt: Die Hauptursache für die Plastikkrise liegt nicht bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sondern bei international agierenden Unternehmen. Jede/r von uns sorgt für jede Menge Plastikmüll – und nur ein kleiner Teil wird am Ende recycelt. Neue Zahlen dazu stehen im Plastik-Atlas, den die Autoren vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und von der den Grünen nahe stehenden Heinrich-Böll-Stiftung jetzt vorgestellt haben.

Die Macher der Studie sagen: Nur knapp 16 Prozent des Plastikmülls wird in Deutschland wiederverwendet, um neue Verpackungen oder andere Materialien daraus herzustellen. Damit widerspricht die Studie offiziellen Zahlen aus dem Jahr 2016. Die besagen nämlich, dass 45 Prozent des Kunststoff-Mülls wiederverwertet werden.

Gleichwertige Lebensverhältnisse: Kluft zwischen reichen und armen Kommunen wächst

9.07.2019 Die Städte, Gemeinden und Kreise in Deutschland haben in den Jahren 2017 und 2018 historische Überschüsse erwirtschaftet. Dank anhaltend starker Konjunktur steigen Steuern, Investitionen und Rücklagen, während die Kassenkredite schrumpfen.  In den Jahren 2017 und 2018 erreichten die Kommunen bundesweit einen Überschuss von 18 Mrd. Euro.  Trotz der allgemein guten Wirtschaftslage in Deutschland hat sich jedoch die Kluft zwischen reichen und armen Kommunen vergrößert. In den schwachen Kommunen sind die Haushalte weiterhin fragil.  Das geht aus dem Kommunalen Finanzreport der Bertelsmann Stiftung hervor. Demnach gibt es bei Steuereinnahmen, Investitionen, Rücklagen und Verschuldung deutliche regionale Unterschiede. Das Haushaltsdefizit der armen Kommunen lag im Zeitraum 2010 bis 2017 bei fast einer Milliarde Euro, während die reichen Städte einen Überschuss von 3,6 Milliarden erzielten.
Von den zehn Städte mit den meisten Hartz-IV-Empfängern Gelsenkirchen, Essen, Wilhelmshaven, Halle (Saale), Herne, Duisburg, Delmenhorst, Mönchengladbach,

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